Die Weinberge

Die Insel Ischia ist heute dank einer Mischung von einzigartigen Faktoren eines der meist besuchten Touristenziele im Mittelmeerraum. Der Küstenstreifen ist von Sandstränden, Klippen und warmen Quellen gekennzeichnet, die von Steilhängen mit Buchten und Einschnitten unterbrochen werden. Im Inneren der Insel bieten sich um die Hänge des Monte Epomeo herum, dessen Gipfel auf 788 Metern über dem Meeresspiegel liegt, Wälder, erloschene Krater, Tal- und Hochebenen als idealen Exkursionsziele an. Die kostbaren, seit Jahrtausenden bekannten Thermalquellen werden durch Parks mit Therapiebädern und Spezialeinrichtungen für Wellnessferien bereichert.

Die Türme, die Kirchen, die Burg, die Palazzi sind faszinierende Zeugen der verschiedenen Kulturen, die im Laufe der Jahrhunderte zur Bildung der Identität des Ortes beigetragen haben. Hauptsächlich ist es jedoch der Weinstock, der die Insel in den verschiedenen Epochen begleitet hat: Bereits ab dem achten Jahrhundert v. Chr., als die Insel von den Griechen von Eubea, – die dort die erste Westkolonie gründeten, – Pithekoussai genannt wurde, bezeugen kostbare Fundstücke, dass die Vitis vinifera bekannt war. Für die Römer war Ischia Aenaria „die Erde des Weines“, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts beruhte die Wirtschaft auf dem Weinhandel. Auf einer Fläche von 46 Quadratkilometern befinden sich auf der Insel zahlreiche Weinberge an Orten mit einem Gefälle von weit über 30 Prozent. Die Technik der Terrassierung mit Trockenmauern aus handgefertigten Steinen (wie der grüne Tuffstein, der sonst nirgendwo auf der Welt zu finden ist) hat die Eroberung von unwegsamen Gebieten mit ihrem speziellen Mikroklima begünstigt. Dies sind die sogenannten parracine. Mit einer Ausdehnung von viertausend Kilometern stellen sie das ursprüngliche Rückgrat des Panoramas von Ischia dar.

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